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Intralogistik für die Einkaufswelt von morgen

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EinkaufswagenWie werden wir in der Zukunft einkaufen? Um mehr über die Entwicklung des Einkaufens zu erfahren, hat der Internet-Marktplatz Ebay eine Experten-Studie mit dem Titel „Zukunft des Handels“ in Auftrag gegeben. Obwohl die entgültigen Ergebnisse erst für Ende 2012 angekündigt sind, wurden einige Thesen bereits vorab veröffentlicht.

Die von Ebay befragten Experten sagen große Veränderungen beim stationären Ladengeschäft voraus. Ihrer Meinung nach werden die herkömmlichen Läden praktisch komplett verschwinden und durch Showrooms ersetzt werden. In diesen Showrooms können die Konsumenten verschiedene Produkte anschauen und ausprobieren, aber nicht mehr mitnehmen. Stattdessen bestellen sie dann über QR-Codes oder Bestellterminals die Ware direkt zu sich nach Hause.

Angenommen, diese Zukunftsvisionen würden Realität werden, welche Auswirkungen hätte das auf die Intralogistik der beteiligten Unternehmen? Hier sind 3 Punkte, auf die sich Intralogistiker vorbereiten sollten:

1. Keine Lagerhaltung mehr in den Ladengeschäften

Ladengeschäfte, die zu Showrooms umgebaut werden, brauchen kein herkömmliches Produktlager mehr. Die Hersteller würden die neuen Produkte anliefern, im Showroom aufbauen oder auslegen, und die Auslaufmodelle einpacken und mitnehmen. Falls ein Kunde bestellt, würde die Lieferung direkt aus einem Versandzentrum an den Kunden gehen. Die Ladengeschäfte senken so zwar die Kosten, die Hersteller werden aber einen größeren Anteil der Margen für sich beanspruchen, weil sie mehr Leistungen erbringen als bisher.

Das wirft die Frage nach der konzeptionellen Umsetzung auf. Um die Provision zu bekommen, müssen die Showroom-Betreiber sicherstellen, dass Bestellungen, die über sie zustande kommen, auch als solche erkennbar sind. Trotzdem muss natürlich der Datenschutz bestehen bleiben. An dieser Stelle sind sicher noch einige Überlegungen nötig, damit das Konzept ausgereift ist.

Es wird interessant sein zu sehen, wie jene Händler auf diese Entwicklung reagieren, die bisher ausschließlich über das Internet verkaufen. Werden sie sich weiterhin auf Online konzentrieren und versuchen, mit den Kostenvorteilen ihre Marktanteile zu verteidigen? Oder werden sie eigene Showrooms eröffnen, und damit das gewohnte Territorium „Internet“ verlassen? Schließlich haben Internethändler bereits die nötige Infrastruktur, um direkt an die Verbraucher zu versenden. Mit eigenen Showrooms könnten sie im Revier der Ladenbetreiber (bzw. Showroom-Betreiber) wildern.

Scanner2. Einzelstückkommissionierung anstelle von Karton- oder Palettenkommissionierung

Alle Waren, die Hersteller oder Zwischenhändler heutzutage paletten- oder kartonweise in die Ladengeschäfte liefern, müssten in Zukunft einzeln an die Haushalte der Konsumenten verschickt werden. Das bedeutet eine große Umstellung der Intralogistik. Die Hersteller oder Zwischenhändler müssten ihre Versandzentren zur effizienten Einzelstückkommissionierung umrüsten.

Die in der Studie skizzierte Zukunft wird allerdings nicht über Nacht, und schon gar nicht überall gleichzeitig Wirklichkeit werden. In der Übergangsphase, die sicher etliche Jahre dauert, würden die Logistikzentren vermutlich auf Multi-Channel-Versandlösungen zurückgreifen. Damit können sie sowohl die herkömmlichen Ladengeschäfte beliefern, als auch die aus den neuen Showrooms eintreffenden Bestellungen bearbeiten.

3. Weitere Zunahme an Retouren

Viele Versandhändler kämpfen bereits täglich mit Retouren, die mehrere LKW füllen. In der Zukunft werden auch noch solche Produkte dazukommen, die Konsumenten heutzutage direkt im Laden zurückgeben. Um die Retourenlogistik effizienter zu gestalten, werden die Hersteller und Händler nach neuen Methoden und Technologien suchen müssen.

Allerdings können die Händler hier durchaus optimistisch sein. Die Quote der Rücksendungen derer, die etwas zuerst im Showroom ausprobieren und sich dort von Verkäufern beraten lassen, wird geringer sein als bei reinen Online Shoppern. Nichtsdestotrotz werden Retouren den Gewinn der Händler auch weiterhin ganz erheblich schmälern.

Werden wir in einigen Jahren wirklich so einkaufen oder haben die Ebay-Experten ins Blaue geraten? Klar ist: letztendlich entscheiden die Kunden, welche Handelskonzepte sich in der Zukunft durchsetzen. Der technologische Fortschritt hat keinen Respekt vor den großen Namen der Branche und die Loyalität der Kunden ist so niedrig wie nie zuvor. Unternehmen müssen bereit sein, ihr Geschäftsmodell zu hinterfragen und falls nötig, an die geänderten Bedingungen anzupassen.

Für die Intralogistiker in den betroffenen Unternehmen ist es wichtig, diese Trends bereits im Ansatz zu erkennen und die richtigen Weichen zu stellen. Diejenigen, die nicht für die Zukunft planen, werden dort keine Rolle spielen.

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